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Árpád Bella im Mittelpunkt umrahmt von Gerd Müller, Georg Rauh und Helga Holzammer |
Seine Studienreise führte den Unabhängigen
Bürgerblock Offenhausen in diesem Jahr in die europäischen Hauptstädte
Bratislava und Budapest. Alle zwei Jahre veranstaltet der „UBB“ seit 2005 eine
Gruppenreise mit dem Bus für „Menschen jeglicher politischer Grundhaltung“ aus
der Gemeinde und darüber hinaus. Im Sinne des europäischen Gedankens arbeitet
man seither an einer Europa-Tournee der besonderen Art. Jede Reise hatte
bis dato ein neues Land zum Ziel und somit konnten nun mit der siebten Fahrt quasi in einem Doppelschlag die
Länder Nummer 7 und 8 abgehakt werden.
Nach zum Beispiel Besuchen im Landtag (Zwischenstopp auf einer Reise nach Italien), im Bundestag,
bei der EU in Luxemburg oder auch bei der UNO in Wien stand dieses Mal ein ganz
besonderer historischer Ort im Mittelpunkt des Bildungsteils: Sopron, der Ort
an dem am 19. August 1989 der eiserne Vorhang fiel. So jedenfalls werden das
geschichtliche Ereignis, das sogenannte „Paneuropäische Picknick“ und der damit verbundene Grenzort zwischen
Ungarn und Österreich seither historisch bewertet. Über die deutsche Botschaft
in Budapest gelang es den Organisatoren den damaligen verantwortlichen ungarischen Grenzoffizier, Árpád Bella, ausfindig zu machen und nachfolgend in
etlichen Telefonaten dann mit diesem einen Termin vor Ort abzustimmen und zu planen.
Bella, der 2011 das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
erhalten hatte, hatte an besagtem Tag im August 1989 sechshundert DDR Bürgern die Flucht ermöglicht indem er
seine Grenzsoldaten angewiesen hatte nicht einzugreifen und vor allem auch
nicht zu schießen. Dadurch hatte er gegen die Dienstanweisung verstoßen, was
ihm Disziplinarverfahren und Schwierigkeiten einbrachte. Árpád Bella erklärte sein
Handeln mit den Worten „Ich wollte Mensch bleiben“. Symbolisch war durch diesen Akt jedoch der
eiserne Vorhang zum ersten Mal durchlässig geworden und die Geschichte konnte
ihren Lauf nehmen. In Folge davon fiel letztlich auch die Berliner Mauer.
Initiiert wurde das „Picknick“ von einer ungarischen Gruppe namens
Demokratischer Aufbruch. Mitbegründer und heute Stiftungsvorsitzender Laszlo
Nagy schilderte den 60 gespannt an seinen Lippen hängenden Fahrtteilnehmern sehr
eindrucksvoll, authentisch und zugleich kurzweilig die dramatischen Ereignisse
von damals. Dabei gab er tiefe Einblicke in Gespräche der ungarischen Regierung
mit Politikern wie Michail Gorbatschow oder Helmut Kohl. Bella und Nagy sind
seit Jahren gefragte Gastredner und auch Protagonisten zahlreicher Publikation
in Presse und TV. Bei diversen Aufeinandertreffen im Nachgang waren die großen
Politiker zuweilen überraschend gesprächig, so dass erstaunliche Details zu Tage
kamen. Aktuell wurde ein Film abgedreht der neben der Geschichte von Árpád Bella auch die von Harald Jäger (diensthabender
Offizier am Grenzübergang in der Bornholmer Straße bei der
"Maueröffnung") erzählt. Interessante Parallele: Beide Grenzer
hatten intensiv versucht von ihren Vorgesetzten Anweisungen zu erhalten, wie
sie vorzugehen hätten. In beiden Fällen jedoch ohne Erfolg, so dass beide
alleine entscheiden mussten.
Nagy und Bella schenkten der Reisegruppe eine Vorabversion des Films, der demnächst in Ungarn und Deutschland gezeigt wird.
Im weiteren Programm der Reise genoss die bunt-gemischte Reisegruppe das Leben in den Donaumetropolen Bratislava und Budapest, wo es neben den Stadtführungen auch viel Freiraum für individuelle Unternehmungen gab. Man war sehr beeindruckt von den beiden Städten und den vielfältigen Möglichkeiten für Sightseeing, Kultur und lukullische Erfahrungen. Das beleuchtete Budapest bei Nacht hat es vielen besonders angetan.
Den Heimweg nutzte die Gruppe zur Einkehr bei den Freunden in der
Partnergemeinde (Offenhausen in Oberösterreich). Seit 2001 gibt es eine
offizielle Partnerschaft zwischen den namensgleichen Kommunen. Altbürgermeister
und
Nagy und Bella schenkten der Reisegruppe eine Vorabversion des Films, der demnächst in Ungarn und Deutschland gezeigt wird.
Im weiteren Programm der Reise genoss die bunt-gemischte Reisegruppe das Leben in den Donaumetropolen Bratislava und Budapest, wo es neben den Stadtführungen auch viel Freiraum für individuelle Unternehmungen gab. Man war sehr beeindruckt von den beiden Städten und den vielfältigen Möglichkeiten für Sightseeing, Kultur und lukullische Erfahrungen. Das beleuchtete Budapest bei Nacht hat es vielen besonders angetan.
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Offenhausener Bürgermeister Hans Stürzlinger und Georg Rauh |
Auf der Heimreise diskutierten Organisationsteam und Reiseteilnehmer bereits intensiv über die Fortsetzung der Europa-Tour im Jahr 2019. Schon vorher jedoch kommt Europa nach Offenhausen. Bella und Nagy haben die Einladung ins Nürnberger Land angenommen, und sich bereit erklärt bei einer öffentlichen Vorführung des neuen Films auch für eine Frage- und Diskussionsrunde zur Verfügung zu stehen.
Bilder und weitere Details zur Reise unter www.buergerblock.de
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Die Gruppe - Vor dem Denkmal der Europäischen Union in Sopron (österreichisch - ungarische Grenze) |
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